Freitag, 25. Januar 2019

Rezi - Aquila von Ursula Poznanski

Nika wacht eines Morgens ohne Erinnerung an die vergangenen beiden Tage in ihrer Studentenwohnung in Siena auf. Von ihrer Mitbewohnerin Jenny fehlt jede Spur, ebenso wie von Nikas Schlüssel, Handy und Pass. Dafür findet Nika in der Tasche ihrer Jeans einen Zettel mit merkwürdigen Botschaften und Anweisungen – was „Halte dich fern von Adler und Einhorn“ oder „Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist“ bedeutet, kann sie sich nicht erklären. Und so begibt sie sich auf Spurensuche durch Siena, um herauszufinden, was in der Zeit zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen geschehen ist.
Ich hatte vorher noch kein Poznanski-Buch gelesen (mit Ausnahme von Erebos, das ich drei mal angefangen und immer wieder abgebrochen habe), bin aber mittlerweile total auf dem Krimitrip angekommen – weshalb auch Aquila, was seit zweieinhalb Jahren auf meinem SuB lag, endlich gelesen werden wollte. Meine Mutter hatte es mir im Urlaub geschenkt, weil ich früher Nika genannt wurde, und sie es deshalb lustig fand, dass eine Protagonistin mal ansatzweise meinen Namen trägt (eine Jannika gibts leider nirgendwo…) - und Nika war dazu eine sehr sympathische, coole Protagonistin. Ich konnte alle ihre Entscheidungen problemlos nachvollziehen und hab mich dazu ihr noch sehr nahe gefühlt. Auch wenn ich mir im Verlauf der Geschichte gedacht habe, das könnte doch so und so sein und das und das bedeuten – eine Seite später ist auch Nika auf die Idee gekommen. Siena als Ort des Geschehens hat mich sehr glücklich gemacht, weil ich im Rahmen eines Toskana-Urlaubs einen Tag in Siena verbracht habe, und die Stadt wunderschön fand. Den Italien-Flair bringt Ursula Poznanski gut rüber, man spürt beim Lesen auch fast die Wärme, die ein sommerliches Italien ausstrahlt.
Die Geschichte ist extrem spannend, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hab das Buch auch innerhalb eines Tages gelesen. Es gibt keinerlei Längen oder langweilige Parts, im Gegenteil, die Geschichte entwickelt sich rasant und bietet einige Plottwists, die sich kaum vorhersehen lassen. Mit dem Ende hätte ich 30 Seiten vorher auch noch nicht ganz gerechnet.
Poznanskis Schreibstil ist sehr angenehm flüssig und hat zu der rasanten Entwicklung nur vorteilhaft beigetragen.
Die männlichen Sidekicks waren mir alle irgendwie mäßig sympathisch, Lennard sowieso, auch weil ich seine Aussagen, bzw. sein Verhalten öfter nicht nachvollziehen konnte, und er auch am Ende kaum beteiligt war. Stefano war mir suspekt, auch wenn ich ihn dann irgendwann sympathisch fand.
Die Berichte von der Polizei und deren Arbeit kamen mir sehr reell vor, auch wenn manche sicherlich meinen, dass gerade der erste Besuch der Polizei zu abweisend und zu wenig hilfsbereit ausgestaltet war – aber genau das ist, was ich mit der italienischen Polizei auch erlebt habe. Das nachfolgende Entgegenkommen kam mir im Gegensatz dazu eher unrealistisch vor, vor allem weil die Polizei auch fast ein bisschen sehr naiv in meinen Augen gehandelt hat.

Alles in allem gehört Aquila jetzt schon zu meinen Jahresfavoriten, und ist dementsprechend mit 9/10 von mir vergebenen Punkten eine riesen Leseempfehlung an alle, die ein bisschen was mit Krimis anfangen können oder auch gerade einsteigen wollen.

Titel: Aquila
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: loewe
Preis: 16,95€

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