Lina
zieht es als Straßenmusikerin nach Edinburgh, um Geld zu verdienen,
um ihren behinderten jüngeren Bruder zu sich zu holen. Max flieht
vor dem Geburtstag seines Vaters. Die beiden treffen sich in
Edinburgh am Flughafen und können sich überhaupt nicht leiden, Max
ist reich, selbstsicher und gut aussehend, genau das, was Lina nicht
will. Und Lina ist der Inbegriff dessen, was Max noch nie
interessiert hat, chaotisch, kratzbürstig und nicht an ihm
interessiert. Doch irgendetwas bringt sie dazu, nach einer Zeit in
Edinburgh gemeinsam einen Roadtrip durch die Weiten Schottlands
anzutreten, der beide für immer verändert.
Max
und Lina waren grundlegend sehr sympathische Protagonisten, nachdem
Max in ‚Nichts ist gut. Ohne dich.‘ kaum beleuchtet wurde und
einfach wie ein verzogener Schnösel rüberkam, hat seine Geschichte
ihn eine tolle Wandlung durchmachen lassen – Lina kam noch gar
nicht vor, was aber nichts Negatives ist, sie ist eine ziemlich
toughe Persönlichkeit, die frischen Wind in das Prinzip „Romanze“
gebracht hat. Das Setting in Schottland ist natürlich total mein
Ding, ich liebe Großbritannien und kannte auch die erwähnten Orte,
von Edinburgh über Inverness bis Durness, und Lea Coplin hat mich
wirklich nach Schottland versetzt, was sehr willkommen war.
Ich
hab nur ein paar kleine Kritikpunkte, erst noch zum Generellen: zum
Einen waren noch ein paar Tippfehler im Buch zu finden, was ich
schade finde, aber bei der Erstausgabe auch nachvollziehen kann. Zum
Anderen finde ich die Covergestaltung wie schon beim ersten Band
toll, auch die Aufmachung mit den Songtexten innen hat mir gut
gefallen. Nur warum wird Linas Aussehen detailliert beschrieben,
unter anderem als blond und klein, und dann packen sie ein
braunhaariges, großes Mädchen aufs Cover? Meckern auf ganz hohem
Niveau, aber dann hätte ich neutralere Personen genommen, nur
Umrisse oder Schatten oder unkenntlich von hinten, wie beim ersten
Band schon.
Zu
den inhaltlichen Kritikpunkten kann ich nur zwei Entscheidungen von
Lina nicht nachvollziehen, erstmal kann ich mich nicht wirklich in
ihre Lage versetzen, aber ihre wahre Identität so lange geheim zu
halten, kommt mir absolut nicht richtig vor, und ich hätte es an
ihrer Stelle ziemlich bald aufgeklärt. Genau so wenig nachvollziehen
kann ich eine Entscheidung, sie und Max in etwa der Mitte des Buches
betreffend, aber da will ich natürlich nicht spoilern, und kann
deshalb nicht näher drauf eingehen.
Ich
bin gespannt, ob es einen dritten Band geben wird, da Leander und
Jana aus dem ersten Band vorgekommen sind, aber deren Status ein
bisschen in der Schwebe geblieben ist und unklar ist, was jetzt mit
den beiden ist. Wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann einen
Bela-Band :D
Mir
hat das Buch wahnsinnig gut gefallen, ich kann es allen, die auf die
nicht ganz kitschigen Geschichten stehen, und kein großer New Adult
Fan sind, nur wärmstens ans Herz legen. Von mir bekommt ‚Nichts zu
verlieren. Außer uns.‘ 9/10 Punkte.
Titel:
Nichts zu verlieren. Außer uns.
Autor:
Lea Coplin
Verlag:
dtv
Preis:
10,95€
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