Montag, 17. Dezember 2018

Rezi - Mindgames von Teri Terry

Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb. Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt, beginnt sie, die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden und Luna kann sich nicht mehr an ihn erinnern.
Ich bin generell ein großer Teri Terry Fan, ich habe die Slated-Trilogie verschlungen und fand auch Book of Lies nicht schlecht, daher lag es nahe, dass Mindgames ebenso auf meiner Want To Read Liste landet und ich es vermutlich relativ gut finden würde.

Nachdem ich Book of Lies mit zu hohen Erwartungen angegangen bin, habe ich diese bei Mindgames ein bisschen heruntergeschraubt, was aber gar nicht nötig gewesen wäre, da mich dieses Buch gefesselt und begeistert hat.
Luna als Charakter wurde sehr detailliert dargestellt, war eine sehr toughe, sympathische Figur, die sehr gut durch die Handlung geführt hat. Das gesamte Setting war gut erzählt, es war mal etwas neues, auch wenn mich das mit dem Korridor sehr an Silber von Kerstin Gier erinnert hat, und ich direkt diese Bilder vor Augen hatte. Die Handlung entwickelt sich rasant, es gibt keine Längen und durch die 470 Seiten ist man einfach so durchgeflogen. Durch eine sehr bildliche, detailgetreue Sprache, war es verhältnismäßig einfach, sich in die Handlung hinein zu versetzen. Gecko als Sidekick war genau, was diese Geschichte gebraucht hat, er hat sehr viel frischen Wind reingebracht.
Etwas kritisch habe ich, neben den Anspielungen auf Harry Potter, die Einbindung und dadurch stattfindende Glorifizierung ihrer eigenen Bücher gesehen – davon abgesehen, dass man die eingeführten Settings nur verstanden hat, wenn man die Slated-Trilogie gelesen hat, finde ich dieses Eigenlob einfach unangenehm – aber es sei ihr ja gegönnt.
Genial gemacht fand ich die Erinnerungslücke – als Leser, trotz der Ich-Perspektive, könnte man ja einfach ein paar Seiten zurückblättern und die aufkommenden Fragen beantworten, aber irgendwie habe ich selber die Handlung vergessen und hatte auch nicht das Verlangen danach, die Antworten auf durch das Vergessen ungeklärte Fragen zu wissen, solang sie Luna nicht wusste.
Der Schluss hat mich – wie bei Book of Lies – tatsächlich überrascht, Teri Terry kann das einfach, und hat auch keine Scheu gegen die Erwartungen des klassischen Happy Ends zu schreiben.

Kurzum ist Mindgames eine klare Leseempfehlung, ich vergebe 8/10 Punkte.

Titel: Mindgames
Autor: Teri Terry
Verlag: Coppenrath/Carlsen
Preis: 17,95€/9,99€

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