Die
Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was,
wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder
online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das
Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine
Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb.
Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo
zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten
Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes
Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt,
beginnt sie, die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu
hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden und Luna
kann sich nicht mehr an ihn erinnern.
Nachdem ich Book
of Lies mit zu hohen Erwartungen angegangen bin, habe ich diese bei
Mindgames ein bisschen heruntergeschraubt, was aber gar nicht nötig
gewesen wäre, da mich dieses Buch gefesselt und begeistert hat.
Luna
als Charakter wurde sehr detailliert dargestellt, war eine sehr
toughe, sympathische Figur, die sehr gut durch die Handlung geführt
hat. Das gesamte Setting war gut erzählt, es war mal etwas neues,
auch wenn mich das mit dem Korridor sehr an Silber von Kerstin Gier
erinnert hat, und ich direkt diese Bilder vor Augen hatte. Die
Handlung entwickelt sich rasant, es gibt keine Längen und durch die
470 Seiten ist man einfach so durchgeflogen. Durch eine sehr
bildliche, detailgetreue Sprache, war es verhältnismäßig einfach,
sich in die Handlung hinein zu versetzen. Gecko als Sidekick war
genau, was diese Geschichte gebraucht hat, er hat sehr viel frischen
Wind reingebracht.
Etwas
kritisch habe ich, neben den Anspielungen auf Harry Potter, die
Einbindung und dadurch stattfindende Glorifizierung ihrer eigenen
Bücher gesehen – davon abgesehen, dass man die eingeführten
Settings nur verstanden hat, wenn man die Slated-Trilogie gelesen
hat, finde ich dieses Eigenlob einfach unangenehm – aber es sei ihr
ja gegönnt.
Genial
gemacht fand ich die Erinnerungslücke – als Leser, trotz der
Ich-Perspektive, könnte man ja einfach ein paar Seiten
zurückblättern und die aufkommenden Fragen beantworten, aber
irgendwie habe ich selber die Handlung vergessen und hatte auch nicht
das Verlangen danach, die Antworten auf durch das Vergessen
ungeklärte Fragen zu wissen, solang sie Luna nicht wusste.
Der
Schluss hat mich – wie bei Book of Lies – tatsächlich
überrascht, Teri Terry kann das einfach, und hat auch keine Scheu
gegen die Erwartungen des klassischen Happy Ends zu schreiben.
Kurzum
ist Mindgames eine klare Leseempfehlung, ich vergebe 8/10 Punkte.
Titel: Mindgames
Autor: Teri Terry
Verlag: Coppenrath/Carlsen
Preis: 17,95€/9,99€
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